Kletterlexikon mit den wichtigsten Boulder- und Kletterbegriffen
Ihr habt Euch schon immer gefragt, was diese verdammten Sloper sind? Dann ist unser Kletterlexikon mit den wichtigsten Boulder- und Kletterbegriffen genau das richtige für Euch.
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A
Ablassen
Herablassen des im Seil hängenden Kletterpartners auf den Boden oder zum letzten Standplatz durch Seil ausgeben.
Alles Frei – A.F.
Der Begriff Alles Frei stammt urspünglich aus dem Elbsandsteingebirge und beschreibt einen Begehungsstil im Sportklettern. Dabei darf sich der Kletterer bei Zwischensicherungen ausruhen. Die Sicherungspunkte (Bühlerhaken, Klemmkeile, usw.) dürfen zur Fortbewegung allerdings nicht benutzt werden. Nach dem Ausruhen bzw. einem Sturz muss wieder aus der letzten Kletterposition gestartet werden. A.F. wird hauptsächlich im Elbsandsteingebirge angewandt.
Aufleger
siehe Sloper
B
Band
Als Band wird ein fast ebener Felsabsatz in einer steilen Felswand bezeichnet.
Big Wall
Beim Big Wall Klettern verbleiben die Kletterer mehrere Tage in einer großen Wand. Dabei wird meist technisch geklettert. Big Walls kommt ürsprünglich aus dem Yosemite Valley und verbreitete sich bis nach Patagonien und in den Himalaya.
Bouldern
Unter Bouldern (eingedeutschte Form vom englischen Begriff bouldering)versteht man das Klettern ohne Seil in Absprunghöhe. bouldering leitet sich aus dem englischen Begriff Boulder für Felsblock ab.
Bühlerhaken
Bohrhaken aus Edelstahl – benannt nach seinem Erfinder Oskar Bühler. In den siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts zementierte Oskar Bühler die ersten Haken in die Felsen des Frankenjuras. Dabei wird der Edelstahlhaken in ein Bohrloch einzementiert. Wegen seiner Korrosionsbeständigkeit und seine hohe Sicherheit ist der Bühlerhaken mittlerweile Standart in Deutschen Klettergebieten und gilt als Vorbild für Kletterabsicherung weltweit.
C
Chalk
siehe Magnesia
Chalkbag
Aufbewahrungsbeutel für Chalk bzw. Magnesia. Meist ausgestattet mit einem Karabiner für die Befestigung am Klettergurt. Für Boulderer befindet sich ein eine Schnur zum Umbinden um die Hüfte am Bag. Gibt es in allen möglichen Materialien, Farben, Formen und Größen.
D
Dach
Überhängender Fels – dachartig.
E
Elvis
siehe Nähmaschiene.
F
Flash
Unter einer Flash-Begehung (Rotpunkt-Begehung) einer Kletterroute versteht man die sturzfreie Vorstiegsbegehung einer unbekannten Route im ersten Versuch. Dabei dar sich der Kletterer allerdings Griffe und Tritte ansagen lassen bzw sich vorab Informationen (Fotos, Befragung anderer Kletterer, zuschauen, etc.) einholen.
Foothook
kurz Hook. Klettertechnik. Dabei wird die Ferse (Heelhook) oder mit der vorderen Fußinnenseite (Toehook) am Fels als Hängelhilfe eingesetzt. Meist im steilen Gelände.
Free Solo
Wird oft Verwechselt mit Freeclimbing (Sportklettern). Dabei verzichtet der Kletterer auf sämtliche Sicherungsmittel. Diese sehr gefährliche Art der Begehung einer Kletterroute wird daher nur von sehr erfahrenen Kletterern ausgeübt, die die Route auch schon sehr gut kennen und bewusst handeln.
H
Hangdogging
Nach einem Sturz wird einfach bei der letzten Zwischensicherung weitergeklettert. Wird meist zum Einüben einer Route angewand.
K
Kamin
Felsspalte, meist senkrechter Felsriss der groß genug ist, um einen Kletterer in sich aufzunehmen. Kamiene werden unterschieden in Spreizkamiene, weite und enge Stammkamine – je nach der anwendbaren Stemmtechnik.
Klemmblock
Ein wortwörtlich verklemmter Felsblock in Kaminen und Rissen.
L
Leiste
Sehr schmaler Felsabsatz.
M
Magnesia
Magnesia (Magnesiumcarbonat) kommt ursprünglich aus dem Turnen. Das Magnesium neutralisiert den Handschweiß. In manchen Klettergebieten verboten.
Mono
Einfingerlöcher
N
Nähmaschiene
Bedingt durch Angst, Aufregung oder Kraftmangel zittern die Beine unkontrolliert. Auch Elvis genannt.
O
Onsight
Eine unbekannte Route im Rotpunkt Begehungsstil klettern. Dabei darf sich der Kletterer im Gegensatz zum flashen keine Informationen von anderen Kletterern einholen, Sie in der Route beobachten, Griffe und Tritte ansagen lassen, usw. Die Route vorab vom Boden auschecken ist allerdings erlaubt.
P
Pfeiler
Turmartiger Wandvorbau.
Pinkpoint
Sturzfreie Begehung einer Route mit eingehängten Zwischensicherungen.
Platte
Felsstück, das sich durch seine starke Neigung auszeichnet. Meist wenig Tritte und Griffe.
Projekt
Noch nicht im Rotpunktstil gekletterte Route oder Boulder.
R
Rotkreis
Vorstiegsbegehung einer Route, mach einem Sturz bleibt das Seil in der letzten Zwischensicherung. Beim nächsten Versuch klettert man dann vom Boden aus bis zu der letzten Zwischensicherung im Toprope. Auch Jo-Jo Stil genannt.
Rotkreuz
Sturzfreie Begehung im Toprope
Rotpunkt
Von Kurt Albert (*1954-†2010) im Frankenjura entwickelter Begehungsstil. Sturzfreihe Begehung einer Kletterroute im Vorstieg mit anbringen aller notwendigen Zwischensicherungen ohne Belastung der Sicherungskette
S
Schwierigskeitsgrad
Es existieren verschiedene Schwierigkeitsskalen. Im Frankenjura werden Routen meist in der UIAA- Skala (z.Z. II – XI) angegeben. Weite Verbreitung in den Klettergebieten hat auch die die französische Skala (4a – 9a). Beim Bouldern wird gewöhnlich nach der Fontainebleau- Skala (4a – 8c) bewertet.
Seillänge
Maximal 40-60m einer Kletterstrecke.
Sloper
Griffart, bei der meist mit der offenen bzw. halboffenen Hand eine flache, gewölbte Felstruktur als Haltepunkt dient. Englische Bezeichnung für Aufleger.
Spotten
Aufpassen des Boulder- Kletterpartners aud den gerade Bouldernden. Dabei fängt der Spotter den Stürzenden so ab, dass dessen Füße zuerst den Boden oder das Crashpad erreichen.
T
Toprope
Klettern mit Seilsicherung von oben. Der Vorkletterer lässt das Seil im obersten Haken, Umlenker. Für Anfänger geeignet und um Problemstellen zu üben. Wird von alten Hasen und Checkern meist belächelt.
U
UIAA
Internationaler Dachverband der nationalen Bergsteigerverbände. Die Abkürzung steht für Union Internationale des Associations d`Alpinisme.
UIAA-Grad
Ein bestimmter Grad in der UIAA-Schwierigkeitsbewertungsskala (z.Z. 1-11)
V
Verschneidung
Zwei Felswände die im stumpfen Winkel aufeinander treffen.